Spuren der Stille

ZEN-Meditation
Meditation kann langfristige Wirkungen im Gehirn haben.

Dass Achtsamkeitsmeditation Spuren im Gehirn hinterlässt, ist mittlerweile gut belegt. Der Psychologe Richard Davidson konnte schon 2007 durch Studien belegen, dass ein regelmässiges Meditationstraining die Aufmerksamkeit schärft. „Das Gehirn ist in der Lage, sich zu verändern, und so wie wir eine neue Sportart lernen, können wir auch Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit oder Mitgefühl trainieren“, sagt Richard Davidson. „Das ist kein Hokuspokus.“ Bei der Achtsamkeitsmeditation geht es darum Die Gedanken zu beruhigen – eine Übung, die nicht so einfach ist, wie sie sich anhört.
Meditation ist nicht gleich Meditation. Die wissenschaftlich am besten untersuchte Form ist die so genannte Achtsamkeitsmeditation (z.B. ZEN-Meditation oder Vipassana). Hier geht es im Grunde darum, sich hinzusetzen, weder zu locker noch zu verkrampft. Dann soll sich der Praktizierende von all seinen Gedanken lösen, sie planlos beobachten und vorbeiziehen lassen. Viele Meditationslehrer empfehlen, sich zum Einstieg auf den Atem zu konzentrieren. Geistige Ruhe bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Gedanken oder einen leeren Geist, sondern eine harmonische Beziehung zu unseren Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen. Im Zen-Modus lernen wir, unseren Geist zu beobachten und seine Bewegungen mitzuerleben, ohne uns in seine
Dramen zu verstricken. Allerdings braucht das alles seine Zeit. Dauerhafte Effekte benötigen viele Monate Training.

Das eigentliche Meditationstraining, wird in der ZEN-Meditation durch die Lebensphilosophie des ZEN ergänzt. Wer den Geist von überflüssigen Gedanken und Sorgen befreit und sich mit dem gegenwärtigen Moment verbindet, wird eine Steigerung der Kreativität erfahren. Die Welt mit Frische und Neugier zu sehen, ist sehr förderlich für kreatives, originelles Denken und mehr
Zufriedenheit. Im gegenwärtigen Moment zu sein, schafft die Möglichkeit, Ablenkungen auszublenden und den Geist für das „Jetzt“ zu öffnen. Diese Praxis beschränkt sich nicht nur auf die Selbstbeobachtung, sondern fördert auch Empathie und Mitgefühl für andere. Indem wir unsere eigenen Unzulänglichkeiten und unsere Menschlichkeit erkennen und akzeptieren, sind wir
besser in der Lage, dies auch anderen gegenüber zu tun. Dieses Verständnis führt dazu, dass wir toleranter und freundlicher werden und unsere Beziehungen und unseren Umgang mit der Welt verändern. Der Nutzen der Zen-Meditation geht also über das eigene Wohlbefinden hinaus.

Interesse geweckt? Der KDB bietet regelmässig Anfängerkurse in die ZEN-Meditation an.