Internationaler Rhein-Shiai in Nürburgring
1100 Karateka kamen vergangenes Wochenende aus ganz Europa an den Nürburgring und kämpften auf 12 Tatami (Kampfflächen) unter beeindruckender Kulisse bei einem der größten europäischen Karateturniere. Da viele Nationalkaderathleten aus Deutschland und Europa an den Start gingen, war die Konkurrenz sehr groß.
Cedric Careni vom Karate Dojo Bietigheim war in der Kategorie Jugend U16 Jahren bis 63 kg gemeldet. In dieser Kategorie traten 23 Kämpfer aus 6 Ländern. Im ersten Kampf erwartete ihn ein sehr schweres Los. Ian Kindler, ehemaliger
Deutscher Meister, aktuell Deutscher Vizemeister und Mitglied des deutschen Nationalkaders war ein dicker Brocken. Auf der letzten DM verlor der Bietigheimer noch gegen Kindler. Diesmal drehte der Cedric Careni den Spieß um. Von Beginn deckte der Bietigheimer seinen Gegner mit schnellen und dynamischen Techniken ein und erhielt sofort eine Wertung für einen Fußtritt. Kindler konnte der Dynamik und körperlichen Präsenz nichts entgegensetzen und wurde von ihm förmlich überrollt. Ein vorzeitiger Überlegenheitssieg mit 11:3 Punkten, war ein „harter Brocken“ für den Bundeskaderathleten. Heimtrainer Uwe Careni und Landestrainer Köksal Cakir staunten nicht schlecht über
die Leistung ihres Schützlings.
Als nächster Gegner wartete Villads Brandt aus Dänemark. Auch dieser konnte Cedric nichts entgegensetzen und wurde nach
mehreren Fauststößen und einen Fußfeger mit Nachfolgetechnik mit 6:1 Punkten eindeutig besiegt. Allerdings kassierte der Cedric einen unerlaubten Tritt in den Unterleib, der eine „ärztliche Überprüfung“ erforderlich machte.
Noch schlechter erging es Maurice Becker vom Landeskader Rheinland- Pfalz, er fand überhaupt kein Mittel und war im Kampf gegen Cedric Careni völlig überfordert. Durch einen Überlegenheitssieg mit 8:0 nach 1:30 Minuten ging es nun um den Einzug ins Finale Nun ging es um den gegen Lennox Kolley vom Landeskader Sachsen-Anhalt. Der Bietigheimer setzte seinen Gegner wieder von Beginn an unter Druck. Kolley konterte in der Rückwärtsbewegung mit einem Fußtritt zum Kopf, wofür der Hauptkampfrichter 3 Punkte für Kolley vergab. Ganz zum Entsetzen der Betreuer. Um den Rückstand wieder wett zu machen setze Cedric Careni seinen Gegner weiter unter Druck. Kolley konnte sich nicht mehr kontrolliert zur Wehr setzen und wieder landete ein Schienbein im Unterleib von Careni. Minutenlange Behandlungszeit und Diskussion über eine mögliche Disqualifikation folgten. Es blieb nur bei einer Verwarnung. In der verbleibenden Zeit konnte Cedric Careni den Rückstand nicht mehr aufholen und verlor mit 5:6 Punkten. Bitter, da die Beteiligten sich einig waren, dass hier der eindeutig bessere Kämpfer nach sehr zweifelhafter Kampfrichterentscheidung ausgeschieden war. Dies änderte nichts am Ergebnis, der Bietigheimer Karateka verfehlte trotz sehr starker Vorstellung die Finalrunde der internationalen Konkurrenz.